Jugendbuch | Anna Woltz: Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess Der eine hat panische Angst, die zu verlieren, die er liebt, die andere will um jeden Preis jemandem zum Lieben dazugewinnen. Anna Woltz hat in ›Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess‹ zwei in extremen Gefühlslagen zusammengespannt und ein denkwürdiges Kinderpaar in die Welt gesetzt, samt einer Geschichte, die wunderbar und seltsam genug ist, um lange im Gedächtnis zu bleiben. Von MAGALI HEISSLER
Jugendbuch | Sjoerd Kuyper: Erst wirst du verrückt und dann ein Schmetterling Ein Dreizehnjähriger, der geliebte Vater schwer krank im Krankenhaus, die erste heftige Liebe, drei Schwestern und ein Familienhotel, das kurz vor der Pleite steht, klingt zusammengenommen nach einer guten Geschichte. Das wäre es auch geworden, hätte Sjoerd Kuyper nicht zu viele Zutaten durcheinandergemixt. Der Cocktail ist zu exotisch geraten. Von MAGALI HEISSLER
Jugendbuch | Marie-Aude Murail: 3000 Arten Ich liebe dich zu sagen Was Chloé, Bastien und Neville verbindet, ist in der 7. Klasse eine Französischlehrerin, die mit der ganzen Klasse eine Don-Juan-Aufführung besucht. Auf alle drei springt der Funke über und alle drei beschließen, Schauspieler zu werden. Von ANDREA WANNER
Jugendbuch | Gerlinde Kurz: Strandgut Wer Strände bei Ebbe kennt, Ufer von Seen oder Flüssen bei sinkendem Wasserstand, hat es gleich vor Augen: Seltsam geformte Holzstücke, Flaschen, Plastiktüten, Muschelschalen, glatt geschliffene Glasstückchen, verrostetes Eisen, Müll und Wiederwertbares, Dreck und Schönheit nebeneinander. Gerlinde Kurz hat sich in ›Strandgut‹ davon zu einem Bild des Lebens inspirieren lassen. Und sich deutlich zu viel zugemutet. Von MAGALI HEISSLER
Kinder- und Jugendbücher | Buchmarkt in Russland – 7. Berliner Bücherinseln vom 28. Mai bis zum 12. Juni Wie spannend, farbig, originell es auf dem Kinderbuchmarkt in Russland heute zugeht, erzählten Olga Maeots, Leiterin der Kinderbuchabteilung der M.I. Rudomino-Bibliothek für fremdsprachige Literatur und die beiden Verlegerinnen Tanya Kormer und Ksenia Kovalenko, alle drei aus Moskau, anlässlich einer Veranstaltung der 7. Berliner Bücherinseln vom 28. Mai bis zum 12. Juni, die in diesem Jahr Buch und Lesen in Russland zum zentralen Thema hat. Von MAGALI HEISSLER
Jugendbuch | Hilde K. Kvalvaag. Das ist der Sommer im Paradies, wie er eben aussieht, wenn man die Sonnenbrille absetzt Warten, dass etwas geschieht, warten, dass das Leben beginnt, warten auf die große Liebe, ist eine Haltung, die verlockend sein kann. Bewahrt sie eine doch davor, aktiv zu werden, gleich ob im Handeln oder Nachdenken. Hilde K. Kvalvaag stellt in ihrer zweiten auf Deutsch erschienenen Erzählung eine junge Wartende vor. Und redet auch von den Folgen der Passivität. Von MAGALI HEISSLER
Jugendbuch | Kat Yeh: Kirschen im Schnee Der Lippenstift ›Kirschen im Schnee‹ ist für die zwölfjährige Gigi etwas ganz Besonderes. Er ist die Erinnerung an ihre Mutter. Viel mehr ist nicht geblieben. Von ANDREA WANNER
Jugendbuch | Christian Frascella: Bet empört sich Auch in Zeiten überbordender Geschwätzigkeit gilt es noch als wichtig, etwas zu sagen zu haben. Allerdings ist es keineswegs so, dass selbst dann alle Gehör finden. Die, denen nicht zugehört wird, sind auf jeden Fall die jungen Menschen. Genau das hat Bet satt. Sie verschafft sich die Möglichkeit, gehört zu werden, und hält unversehens eine Rede an die ganze Nation. Christian Frascella erzählt in seinem neuesten Jugendroman, wie es dazu kommen konnte. Von MAGALI HEISSLER
Jugendbuch | S. Munk Jensen; G.Ringtved: Wir wollten nichts. Wir wollten alles Es gibt Schicksalsschläge, die existenzielle Fragen aufwerfen. Warum nur ist geschehen, was geschehen ist? Eindeutig zu beantworten ist das nicht. Das hat seine eigene Tragik, eine echte, schließlich hängt es mit dem Leben zusammen. Dann gibt es Bücher, die existenzielle Fragen aufwerfen. Warum nur wurden sie geschrieben? Wie immer die Antworten lauten mögen, nichts davon ist tragisch. Schließlich wäre es vermeidbar gewesen. Von MAGALI HEISSLER
Jugendbuch | Susan Juby: Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen »Sag die Wahrheit« lautet die Devise von Dusk, Neil und Normandy. Mit ihrem »Wahrheitsprojekt« wagen die drei Elftklässler als selbsternannte Wahrheitskommission ein Experiment, das schon bald aus dem Ruder zu laufen droht. Von ANDREA WANNER

