Jugendbuch | Patrycja Spychalski: Ich würde dich so gerne küssen Flirt, Verliebtheit, Liebe, wer weiß schon so genau, wo das eine anfängt, aufhört und das andere beginnt. Im Handumdrehen ist man hineingerutscht in dieses Gewirr aus mehr oder weniger fassbaren Gefühlen für einen anderen Menschen. Es ist Spielerei und Spiel, plötzlich ganz realistisch, im nächsten Augenblick flüchtig wie ein Windhauch. Manchmal wünscht man sich, der ungewisse Zustand möge für immer anhalten, manchmal will man Entscheidungen und klare Verhältnisse. In ihrem ersten Roman Ich würde dich so gerne küssen versucht Patrycia Spychalski eben diesen Zustand zwischen Träumen und Wachen zu beschreiben.
Jugendbuch | D. Steinhöfel: P. B. Shelleys Die Wolke Fast zweihundert Jahre alt ist das Gedicht The Cloud – und im Unterschied zum Ursprungsland England hierzulande wenig bekannt. Als wichtiges Beispiel der Lyrik der Romantik umfasst es nicht allein Naturphänomene, sondern implizit auch die menschliche Existenz, in ihrer Großartigkeit wie ihren Schrecken. Von beidem hat sich Dirk Steinhöfel in seiner eigenwilligen Visualisierung von P.B. Shelleys Die Wolke anregen lassen und eine weitere neue Welt geschaffen. Sein Bruder Andreas Steinhöfel hat den Text ebenso eigen neu ins Deutsche übersetzt. Von MAGALI HEISSLER
Jugendbuch | Els Beerten: Als gäbe es einen Himmel Der 2. Weltkrieg liegt lang zurück, die Rolle, die Belgien in diesem Krieg gespielt hat, dürfte den meisten jugendlichen Leserinnen und Lesern unbekannt sein. Nun findet sich Els Beertens im vergangenen Jahr erschienener Roman als einziger Titel gleich zwei Mal auf der Nominierungsliste für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2012, einmal in der Sparte Jugendbuch, zum anderen in der Kategorie Preis der Jugendjury. Auch ANDREA WANNER ließ sich in Bann ziehen.
Jugendbuch | Susan Kreller: Elefanten sieht man nicht »Hinsehen und handeln«, heißt es immer wieder, Zivilcourage wird laut gefordert, beherzt eingreifen, wenn Unrecht geschieht. Wie das Helfen aber genau aussehen soll, davon wird eher nicht gesprochen. Und schon gar nicht davon, wie man eingreifen soll, wenn man offenbar die Einzige ist, die überhaupt hingesehen hat, sich alle anderen aber blind und taub stellen. Susan Kreller hat in ihrem Debütroman Elefanten sieht man nicht eine sehr junge Heldin vor eben dieses Problem gestellt und aus der extremen Situation einen ganz außergewöhnlichen Roman gemacht fand MAGALI HEISSLER.
Jugendbuch | Gregory Hughes: Den Mond aus den Angeln heben Die Wege sind weit in dieser Geschichten und das Geschwisterpaar, das sie zurücklegen muss, noch klein. Deswegen wurden die zwei mit besonderen Eigenschaften ausgerüstet, die eine davon sogar sehr besonders. Was den Kindern begegnet und was mit ihnen geschieht, ist gleichfalls ungewöhnlich, streckenweise geradezu wunderbar. Ein Wunder der Kinderliteratur ist der Debütroman von Gregory Hughes Den Mond aus den Angeln heben trotzdem nicht geworden, eher eine Geschichte, über die man sich hin und wieder wundern muss. Von MAGALI HEISSLER
Jugendbuch | Phil Earle: Billy sein Billy ist fünfzehn und er hat genug von Worten. Von Worten wie »Mutter«, »Vater«, »Zuhause«, aber auch von »Selbstbeherrschung«, oder »soziale Kompetenz«. Alles Lügen oder Psychogesumms, Billy ist ganz sicher. Die einzige Sprache, die etwas bewirkt, ist die des Zuschlagens. Und das kann Billy – so gut, dass er andere krankenhausreif prügeln kann. Billy ist ungeheuer wütend. Billy ist von Grund auf traumatisiert. Phil Earle hat in seinem Debütroman ›Billy sein‹ eingehend beschrieben, wie es sich anfühlt, mit fünfzehn immer nur wütend und verzweifelt zu sein. Von MAGALI HEISSLER
Jugendbuch | Andy Mulligan: Trash Trash ist das englische Wort für Müll. Gigantische Abfallberge türmen sich am Rande der Stadt Manila, wo tausende von Menschen ihr Dasein fristen, darunter unendlich viele Kinder. Sie suchen nach recycelbarem Müll, nach Dosen, Papier, Plastik, nach allem, was Geld einbringt. Andy Mulligan hat aus ihrem Schicksal eine Geschichte gemacht. ANDREA WANNER hat sie gelesen.
Jugendbuch | Kate de Goldi: Abends um 10 Manchmal ist das Leben wie Treibsand. Jeder Schritt muss sorgfältig überdacht werden. Am allerbesten wählt man nur sichere Wege, die man in- und auswendig kennt. Aber manchmal hält das Leben ungeahnte Überraschungen bereit. ANDREA WANNER begleitet den 12jährigen Frankie auf neuen Wegen.
Jugendbuch | Rachel Ward: Numbers Ein Blick in die Augen eines beliebigen Menschen und die 15-jährige Jem sieht eine Zahl. Ein Datum. Den Tag, an dem die betreffende Person sterben wird. Wie kann man mit diesem Wissen, von dem keiner ahnt, leben? Von ANDREA WANNER
Jugendbuch | Meg Rosoff: Was wäre wenn
Gerade noch mal gut gegangen! Beinahe wäre der kleine Bruder von David Case aus dem Fenster gestürzt. Aber es ist nichts passiert. Statt durchzuatmen und sich darüber zu freuen, packt David die Panik. Das Schicksal, davon ist er überzeugt, hat es auf ihn abgesehen. Von ANDREA WANNER