Comic | Ben Gijsemans: Hubert Der in Brüssel lebende Zeichner Ben Gijsemans hat im Rahmen seiner Masterarbeit einen wunderbaren Comic geschaffen. Nach seinem stillen Helden auf ›Hubert‹ getauft, zeichnet er ein minutiös geschildertes Porträt der Einsamkeit – und der Möglichkeit, ihr zu entkommen. Von CHRISTIAN NEUBERT
Comic A. G. Cipote/D. Palmerino: Marquise von O…., nach Kleists ›Marquise von O….‹ Mit der Buchreihe ›Dust Novel‹ hat sich der Maler und Kunstwissenschaftler Andrea Grosso Ciponte ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Düstere und resignative, obgleich kurze, Klassiker der deutschen Literatur in die Form von ebenso düsteren und meist surrealen Graphic Novels zu gießen. Nun hat er, als dritten Band der Reihe, Heinrich von Kleists Novelle ›Marquise von O.…‹ von 1808 zu einem Comic gemacht. Die Texte dafür hat Dacia Palmerino ausgewählt. Von PHILIP J. DINGELDEY.
Ausstellung | Kirchner im KirchnerHAUS; Aschaffenburg Er zählt zu den wichtigsten Repräsentanten des Expressionismus und gilt als einer der produktivsten, aber auch schwierigsten Künstler des 20. Jahrhunderts: Der deutsche Maler und Grafiker Ernst Ludwig Kirchner, Gründungsmitglied der Künstlergruppe ›Brücke‹, litt zeit seines Lebens unter der vermeintlich unzureichenden Anerkennung seines Schaffens. Viele seiner Werke, einige davon bislang nie ausgestellt, sind nun in seinem Geburtshaus in Aschaffenburg zu sehen. JÖRG FUCHS über ›Kirchner im KirchnerHAUS‹
Ausstellung | ›Evelyn Hofer, 1922-2009, Retrospektive‹. Museum Villa Stuck, München Endspurt für eine Ausstellung mit Bildern von erratischer Schönheit. Evelyn Hofer, Amerikas berühmteste unbekannte Fotografin, wird noch bis zum 20.09. mit einer großen Retrospektive in der Villa Stuck geehrt. Wer die Ausstellung nicht besuchen kann, dem empfiehlt SABINE MATTHES den begleitenden Bildband
Gesellschaft | M. Metz, G. Seeßlen: Geld frisst Kunst. Kunst frisst Geld Beim Lesen dieser umfassenden Darstellung von Kunst in der Gegenwart kommt immer wieder die Frage auf, ob die geschilderten Phänomene nicht der Kunst ebenso wie dem Fußball zu eigen sind oder der Schauspielerei. Überhaupt fällt auf, dass Markus Metz und Georg Seeßlen einzelne Kunstwerke nur im Ausnahmefall erwähnen. Es geht in neoliberalen Zeiten um das neue Besondere von Kunst, das in der Ökonomie der Kunst bzw. in der Aneignung der Kunst durch Ökonomie sichtbar wird – ein Frontalangriff, der sie fundamental veränderte. Von WOLF SENFF
Kulturbuch | Norbert Wolf: Art Deco Der Prestel Verlag hat mit Norbert Wolf den Richtigen getroffen, um Glanz und Elend des ›Art Deco‹ in seiner Gesamtheit darzustellen. Eingebettet in die Kreativität und die Unruhe der zwanziger Jahre hat das Design des Art Deco unseren Geschmack auf Jahrzehnte geprägt, ohne jemals aus seiner Zwitterstellung zwischen Kunst und Kunsthandwerk ausbrechen zu können. VIOLA STOCKER ließ sich gerne erklären, warum das so ist.
Ausstellung | Nok. Ein Ursprung afrikanischer Skulptur, Frankfurt/Main Im Frankfurter Liebieghaus faszinieren 2500 Jahre alte Tonfiguren aus Nigeria im Dialog mit zeitgleicher mediterraner Kunst. SABINE MATTHES über eine provokante Ausstellung.
Kulturbuch | Cristina De Middel: The Afronauts Als der Wettlauf zum Mond in den 1960er Jahren auf dem Höhepunkt war, triumphierte eine Zeitung mit der Überschrift: »We’re going to Mars! With a Spacegirl, two Cats and a Missionary.« Verfasser des Artikels war ein ambitionierter Exzentriker namens Edward Makuka Nkoloso, ehemaliger Aktivist für die Unabhängigkeit von Sambia, Lehrer und Direktor seiner eigenen Akademie der Wissenschaft, Weltraumforschung und Philosophie – Sambias inoffiziellem Raumfahrtprogramm. Von SABINE MATTHES
Kunst | Die Düsseldorfer Malerschule
Mit Ekkehard Mais grundlegender Schrift über die deutschen Kunstakademien im Gepäck hat sich NICO KIRCHBERGER aufgemacht, Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819-1918 unter die Lupe zu nehmen.
Kulturbuch | Max Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht
Nach dem Katalog der Basler Ausstellung Max Beckmann. Die Landschaften hat sich SEBASTIAN KARNATZ nun den Katalog der Leipziger Ausstellung Max Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht vorgenommen.