TITEL-Textfeld | Wolf Senff: Vergänglich Wahrnehmung von Zeit, sagte Termoth, sei ein Akt des Bewußtseins. Wenn niemand mehr anwesend sei, existiere auch keine Zeit, das zu verstehen sei wohl kaum kompliziert. Die Männer lächelten. Der Ausguck schlug ein Rad, der Raum auf dem Deck der ›Boston‹ war eng, und er mußte gehörig achtgeben, daß er mit den Füßen niemanden traf.
TITEL Textfeld | Wolf Senff: Ausguck, Fußball Fußball, er hat über Fußball geredet. Gramner? Wer sonst? Fußball? Was soll das sein? Der Ausguck stand auf, reckte die Arme und schlug einen Salto. Sport, Ausguck. Nie gehört.
TITEL-Textfeld | Wolf Senff: Termoths Rituale Weshalb nimmt er das so wichtig? Woher soll ich das wissen? Frag nicht so viel. Es beschäftigt mich eben. Was denn überhaupt? Er sagt nicht wiederherstellen, sondern wieder erschaffen. Von wem redest du, Thimbleman, du gehst mir aufs Gemüt. Du weißt es also selbst nicht, Ausguck? Sag schon. Wir reden von Termoth.
Wolf Senff: Von Termoth und Farb Das war Termoth, der da auf die ›Boston‹ zu kam, niemand sonst hatte diese Statur, die beiden Grauwale, die sie am ersten Tag erlegt hatten, waren geflenst, die Kocherei am Strand qualmte und stank nicht mehr, es gab keinerlei Nachschub.
TITEL-Textfeld | Wolf Senff: Gleichgewicht Die Dinge in der Balance zu halten, das sei des Pudels Kern, sagte Mahorner und blickte zum nächtlichen Himmel. Es war still. Wer dort am Strand einen Salto schlug, war nicht zu erkennen, doch es konnte nur der Ausguck sein. Er war an Land unterwegs gewesen und kehrte spät zurück zur ›Boston‹.
TITEL-Textfeld | Wolf Senff: Makellose Desaster Die kapitalistische Ökonomie bricht ein, sagte Gramner, nicht heute, sagte er, nicht morgen, nicht gleich, sie läßt sich Zeit, sie genießt den eigenen Kollaps Schritt für Schritt, mit kühlem Kopf kalkuliert. Sie bereitet ihn strategisch vor, zu erwarten ist ein grandioses, spannendes, erschütterndes Schauspiel, in einzelnen Etappen präsentiert nach bestem Wissen und Gewissen, nichts überläßt sie dem Zufall.
Textfeld | Wolf Senff: Vier Mio Vier Millionen Jahre, wie lange dauern vier Millionen Jahre, fragte Sut. Manchmal fiel ihm ein, seine Erzählungen auf der ›Boston‹ mit einer Frage einzuleiten, das hielt er für eine originelle Idee, es lockere die Atmosphäre und führe sein Publikum in kleinen Schritten in die Erzählung. Eine Ewigkeit, antwortete Crockeye.
Wolf Senff: Goldgräber, Walfänger, indigene Stämme II Wachstum und Fortschritt seien dämonische Kräfte, widersprach Gramner, ihr Geist sei destruktiv. Gemeinhin schlummern diese Dämonen, sagte er, man müsse in ihre Sphäre eindringen, sie müßten wachgerüttelt werden, und in der Moderne könne kein Zweifel daran bestehen, daß sie vollkommen lebendig seien. Doch einen Weg, der in die Irre führe, könne man verlassen. Du sprachst von Krankheiten? McAlister lachte verlegen.
Textfeld | Wolf Senff: Goldgräber, Walfänger, indigene Stämme I Das darf nicht wahr sein!, rief McAlister: Gibt es nicht! Er strich sich über das Haar, lachte schallend auf und setzte sich. Gramner erschrak und richtete sich auf. McAlister winkte der Theke und bestellte einen Bourbon.
Textfeld | Wolf Senff: Kumeyaay In der Stadt herrschen chaotische Zustände, da habe Gramner recht, sagte Pirelli, aber deshalb zu behaupten, die Menschen wüßten nicht miteinander umzugehen, damit gehe er zu weit. Er rede ja nicht über die Gegenwart, widersprach Mahorner, sondern wie sonst auch über die Zukunft. Er mahnt und warnt, sagte Crockeye. Er wolle die Zukunft verändern, sagte Sanctus. Crockeye tippte sich an die Stirn. Der Ausguck lächelte ratlos.