Film | Im TV: ›TATORT‹ – Das verkaufte Lächeln (BR) 28. Dezember, 20.15 Uhr Kinder sind ein heikles Thema. Enorm vorbelastet, Kinderschänder und so, aber manche Themen werden eben überstrapaziert. Kinder kommen ebenfalls gut im Drehbuch, wenn das ausgewachsene Publikum gerührt werden soll, gab’s alles, hatten wir neulich erst, so mancher Sender barmt um sein Profil zwischen Qualität und Quote. Von WOLF SENFF
Film | Im TV: ›TATORT‹ – Weihnachtsgeld (SR), 26. Dezember, 20.15 Uhr »Erdrosselung ist ein ziemlich zeitaufwendiger und kräftezehrender Vorgang«. Wir merken sofort, in ›Weihnachtsgeld‹ steht nüchterne Ermittlung im Vordergrund. Das ist absolut unverzichtbar, um einer zuvor nicht erlebten Fülle von Verwicklungen Herr zu werden. Von WOLF SENFF
Film | Im TV: ›TATORT‹ – Der Maulwurf (MDR), 21. Dezember Friedhöfe erfreuen sich außergewöhnlicher Beliebtheit, sie liegen voll im Trend, ehrlich. Wer auf sich hält, fühlt sich heimisch auf dem Père Lachaise, dem St. Louis Cemetery No. 1 und dem Zentralfriedhof an der Simmeringer Hauptstraße, längst gibt es wie die Liste der fünfzig, wahlweise hundert größten Fußballstadien eine ähnliche Liste von Friedhöfen, die man einen nach dem anderen bereist, auf der To-do-Liste abhakt und gern auch mit Selfies ausstattet, Jim Morrison für die Jüngeren oder Hans Albers für die Älteren, das Jenseits organisiert sich bestens und liefert für jeden.
Film | Im TV: Polizeiruf – Hexenjagd, 14. Dezember 2015 So geht’s auch, »sie war die Stärkste und hat alle Jungs verprügelt«, und außer dieser Sekretärin beeindruckt uns eine verhärmt und abgespannt auftretende Schuldirektorin. Über Schule zu reden oder gar einen Sonntagabendkrimi über Schule zu drehen, ist nicht zwangsläufig der Renner, im Gegenteil. Von WOLF SENFF
Film | Tatort: Der sanfte Tod (NDR), 7. Dezember »Wir sind die Niedersachsen/ sturmfest und elbverwachsen« – genau. Es geht um einen Schweineschlachtbetrieb, der international prächtig aufgestellt ist, mit vierhundertfünfzig Angestellten zuzüglich zweitausend Arbeitern auf Werksvertragsbasis, also Hungerlohn, mit drei Betrieben in Holland, zweien in China, einem Joint Venture in Russland, so eine Firma, gewiss, muss straff organisiert sein. Von WOLF SENFF
Film | Im TV: Polizeiruf 110 – Eine mörderische Idee Wir werden das Rad neu erfinden! Vorbei. Nach den experimentellen Probebohrungen der ersten Oktoberhälfte nun wieder Sonntagabendkrimi der feineren Art. Konservativ gefilmt, zügige Wechsel, weder Rückblenden noch überlappende Dialoge, paar ineinander verschachtelte Szenen fallen kaum auf, das Geschehen läuft eins nach dem anderen, irrlichternde Ermittler sind nicht vorgesehen. Ein Film, der statt von dramaturgischem Dekor und ausufernder Originalität von nüchterner Handlung lebt. Geht also noch. Von WOLF SENFF
Film | Im TV: Polizeiruf Familiensache (NDR), 2. November Arne Kreuz (Andreas Schmidt) sieht unfassbar gemein aus, aber was kann er dafür. Er führt Böses im Schilde, dass es uns kalt den Rücken herunterläuft. Das ist die eine ›Familiensache‹, ein Familienvater verkraftet die Scheidung nicht und steigert sich in eine Realität, in der die Tatsachen nicht mehr greifen. »Die Straße vor mir wird immer enger, und dann steh‘ ich vor dieser Wand«. Von WOLF SENFF
Film | TV: ›TATORT‹ Mord ist die beste Medizin (WDR), 21. September Nach ein, zwei ernsthafteren Folgen fällt der ›TATORT‹ aus Münster wieder auf die gewohnte Ulknudel-Schiene. Schade eigentlich. Der Kriminalfall selbst ist originell und im Großen und Ganzen realistisch angelegt, er tritt bei all den Frotzeleien und der angestrengten Komik in den Hintergrund. Von WOLF SENFF
Film | TV: ›TATORT‹ Wüstensohn (BR), 15. September Schwierig zu sagen, weshalb – aber dieser ›TATORT‹ fängt umwerfend an. Ist so was überhaupt vorstellbar? Am helllichten Tag? Nein, ich glaub’s eher nicht. Aber egal, niemand will streiten. »Der Sohn des Emirs ist jetzt bereit, Ihnen einige Fragen zu beantworten.« Also bitte, wo liegt das Problem? Von WOLF SENFF
TV | Film: TATORT ›Verfolgt‹, 7. September Welch dramatische Eröffnung und das mit sparsamen Mitteln: Treibende Musik, Davonlaufen, bissel panisch umsehen nach dem Verfolger. Geht also. Fängt gut an. Und immer sind es die süßesten Hunde, die zu den grässlichen Untaten hinführen, ist das nicht schrecklich. Dann noch einmal Musik, nicht sensationell, aber passend. Von WOLF SENFF