Lyrik | Peter Engel: Drei Gedichte
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Auch der Sommertag hat seine
Fraglosigkeit verloren,
jedem Sonnenstrahl haftet
ein giftiger Verdacht an,
das Grün der Platane drüben
hat schon einen gelben Stich
der Ankränkelung Anfang Juli.
Auch der Sommertag hat seine
Fraglosigkeit verloren,
jedem Sonnenstrahl haftet
ein giftiger Verdacht an,
das Grün der Platane drüben
hat schon einen gelben Stich
der Ankränkelung Anfang Juli.
Der neue Gedichtband Vielleicht ein paar Raben von Urs Böke, Stefan Heuer und Fabian Lenthe ist als Poème Collectif konzipiert und enthält drei farbige Collagen von Stefan Heuer und drei in schwarzweiß gehaltene Collagen von Urs Böke. Die Grafik auf dem Cover stammt ebenfalls von Stefan Heuer. Dadurch erhält der Gedichtband einen ansprechenden optischen Eindruck. Anmerkungen von HARTWIG MAURITZ
Schon am Vormittag mit Lampenlicht,
um den Tag aufzuhellen
und den Stift sicher zu führen,
Düsternis fällt in die Zeilen
und läßt sich nicht wegschreiben.
Ein unentschlossener Himmel
in der Mittagszeit und manchmal
fast eine Ahnung von Frühling,
festgemacht an einfallenden
Strahlen, die das Zimmer ausleuchten.
Was ist eigentlich das Schlimmste? Darauf hat wohl jeder eine eigene Antwort – wenn sie auch nicht für die Ewigkeit bestimmt ist. MARC HOINKIS spricht mit Aron-Thorben Zagray über seinen neuen Gedichtband, der schwerer wiegt, als es das dünne Heftchen vermuten lässt.
Zusehn beim Sammeln des Honigs
und wie sich die Schatten verschieben,
ganz langsam wandert die schnelle
Zeit über die Wiese hin,
die Gräser einzeln ausgeleuchtet.
Mit der Hand schließe ich mich kurz
beim Schreiben, lasse den Wortstrom
fließen durch mich hindurch,
damit er mich genau ausdrückt,
meine verschiedenen Stimmungen
zwischen heiter und bedeckt,
wie sie der Himmel mir vormacht.
Der Zickzack meiner Tätigkeiten, br>
die Schübe meines Tuns, Ausschläge br>
von Aktivität, von Wirksamkeit: br>
Das alles auf den Prüfstand br>
und mit fragenden Blicken, br>
Zurücknahmen und Beschränkungen. br>
Mein Fenster schneidet helles Herbstblau
aus dem Himmel heraus, es leuchtet
zu mir herein auf den Schreibtisch
und wird in Zeilen eingehegt,
sie blauen meine Wörter ein,
jeder Satzwinkel wird aufgehellt.
Um gut in den Tag zu kommen,
schließe ich ihn auf mit diesem Vers,
öffne seine Möglichkeiten
und schreibe sie auf mein Blatt,
lenke den Gedankenstrudel
in die bereite Zeile.
Schon am Morgen der starke Rausch,
wenn die Einfälle kommen
beim Erwachen und mich erste
Worte hin zum Schreibtisch ziehn,
wenn sie mich nötigen,
ihnen genug zu tun auf dem Blatt.
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