Roman | Dolores Redondo: Alles was ich dir geben will Eine weit reichende Familiengeschichte, ein Doppelleben, ein tödlicher Unfall und das alles vor bezaubernder Kulisse: Dolores Redondo malt Bilder mit ihrem Roman und schafft neben viel Spannung auch eine bezaubernde Atmosphäre, an der der Duft von Gardenien nicht ganz unschuldig ist… Von BARBARA WEGMANN
Roman | Ernst-Wilhelm Händler: Das Geld spricht Ernst-Wilhelm Händler ist ein absolut singulärer Typ im deutschsprachigen Literaturbetrieb. Der 66-jährige studierte Philosoph und Ökonom leitete bis 2001 in Regensburg ein Familienunternehmen für Elektrotechnik und hat – sozusagen im Nebenjob – später acht Romane verfasst – u.a. Der Überlebende (2013), ein dystopisches Werk über die Auswüchse des Turbo-Kapitalismus und dessen selbstzerstörerische Kräfte. Eine Rezension des neuesten Romans Das Geld spricht von PETER MOHR
Roman | Rachel Ingalls: Mrs. Calibans Geheimnis Mrs. Caliban, eine verheiratete Hausfrau mit eintönigem Alltag hört Stimmen aus dem Radio, Stimmen, die von einem entlaufenen Monster berichten. Es dauert nicht lange und Dorothy lernt das »unverschämt attraktive Monster« kennen. Rachel Ingalls entführt in eine wunderbar fantasievolle und anrührende Geschichte. Von BARBARA WEGMANN
Roman | Jaroslav Rudiš: Winterbergs letzte Reise
Die wechselvolle Vergangenheit Mitteleuropas wird zum zentralen Thema von Winterbergs letzter Reise, mal melancholisch grundiert, mal tragikomisch inszeniert. Ein altersschwacher Greis mit manischer Leidenschaft für Geschichte, ein tschechischer Krankenpfleger mit dubiosem Lebenslauf und ein antiquarischer Baedeker aus dem letzten Jahrhundert sind die Ingredienzien von Jaroslav Rudiš erstem Roman in deutscher Sprache. INGEBORG JAISER ist mit dem Finger auf der Landkarte mitgereist.
Roman | Burkhard Spinnen: Rückwind »Unser Alltag ist ganz im Wesentlichen die Methode, die Kunst, mit dem Scheitern fertig zu werden«, heißt es im neuen Roman von Burkhard Spinnen, der 1991 für »Dicker Mann am Meer« den Aspekte-Literaturpreis des ZDF erhalten hat und seitdem nicht nur kontinuierlich Romane und Essays veröffentlicht, sondern auch als Literaturvermittler reüssierte. Von 1997 bis 2000 war der 62-Jährige Gastprofessor am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, überdies kam er mehr als zehn Jahre als Juror beim renommierten Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Preis zum Einsatz. Von PETER MOHR
Roman | Elisabeth Herrmann: Schatten der Toten Mit Schatten der Toten beendet die Berliner Autorin Elisabeth Herrmann ihre Trilogie um die Tatortreinigerin Judith Kepler. Noch einmal bringt sie alle Figuren zusammen, die in den beiden vorangegangenen Bänden eine Rolle spielten: Ost- wie Westagenten aus den Zeiten des Kalten Krieges, ihren nach dem Untergang der DDR unter dem Namen Bastide Larcan in den internationalen Waffenhandel abgetauchten Vater, den Undercover-Ermittler Frederick Meißner und dessen Tochter Tabea, Judiths Chef Klaus-Rüdiger Dombrowski, der für sie fast mehr empfindet als für die eigenen drei Töchter, und die inzwischen vom BND zum Verfassungsschutz gewechselte Isa Kellermann,
Roman | Hendrik Otremba: Kachelbads Erbe »Ich möchte das Ende der Menschheit erleben. Ich möchte einem Anfang beiwohnen«, wünscht sich der Schriftsteller Shabbatz Krekov in Hendrik Otrembas zweitem Roman Kachelbads Erbe. Die Crux daran: Krekov ist bereits 1956 in Mexico gestorben, und die Romanhandlung ist den 1980er Jahren angesiedelt. Gelesen von PETER MOHR
Roman | Johannes Groschupf: Berlin Prepper Was geschieht mit all dem Meinungsmüll, der via Kommentarfunktion rund um die Uhr auf die Online-Seiten unserer Nachrichtenorgane gespült wird? All jene Pöbeleien, Beleidigungen und Hasstiraden – wer nimmt sich ihrer an? Walter Noack arbeitet als Online-Redakteur bei einer großen Tageszeitung und ist mit dafür verantwortlich, dass gelöscht wird, was nicht in die Öffentlichkeit gelangen soll. Täglich entfernt er Abertausende Wortmeldungen von Menschen, die voller Hass in einer Welt leben, auf deren Lauf sie keinen Einfluss mehr zu haben glauben. Aber bleibt da nichts zurück in einem Menschen von all dem wortgewordenen Gift? Von
Roman | Tatiana De Rosnay: Fünf Tage in Paris Kein schönes Wetter für eine Familienfeier in Paris: Es schüttet wie aus Eimern und hinter der festlich gestimmten Familien-Kulisse brodelt es auch. Tatiana De Rosnay erzählt in Fünf Tage in Paris von Familiengeheimnissen, von so viel Unausgesprochenem, von dem, was hinter festlicher Kulisse gärt. Von BARBARA WEGMANN
Roman | Javier Marías: Berta Isla Welch ein Romaneinstieg! »Es gab eine Zeit, da war sie sich nicht sicher, ob ihr Mann ihr Mann war.« Damit sind Zweifel und Misstrauen gesät, die wie in einer Endlosschleife als permanente Hintergrundmusik die mehr als 600 Seiten umfassende Handlung des neuen Romans des großen spanischen Autors Javier Marías begleiten. PETER MOHR über einen Roman, der Schein und Wirklichkeiten auslotet.