Roman | Robert Harris: Konklave Wer ist oben, wer ist unten in der Welt? Wer hat die Macht, wer lechzt nach ihr und wer fällt ihr zum Opfer? Das sind Fragen, die Robert Harris von jeher interessieren. Und er kleidet sie in bunte, abenteuerliche Gewänder, erfindet zwischen ihren Trägern – ob sie nun im faschistischen Deutschland, im alten Rom oder im stalinistischen Russland agieren – spannende Konflikte und verkauft das Ganze an Millionen Leser in aller Welt. Robert Harris’ ›Konklave‹ – eine Besprechung von DIETMAR JACOBSEN
Roman | Julia Wolf: Walter Nowak bleibt liegen in Badeunfall zu einem unglücklichen Zeitpunkt setzt einen sportlichen Rentner außer Gefecht. Die folgenschwere Kollision wirft den geübten Schwimmer derart aus der Bahn, dass sein gesamtes Selbstverständnis ins Wanken gerät. Mehr noch: ›Walter Nowak bleibt liegen‹ – existenziell getroffen und innerlich verwundet. Julia Wolfs zweiter Roman überzeugt durch einen mitreißenden Gedankenstrudel. Von INGEBORG JAISER
Roman | Arnold Stadler: Rauschzeit Der Büchner-Preisträger Arnold Stadler ist weder als Vielschreiber noch als zeitgeistorientierter Autor bekannt geworden. Sein neuer Roman ›Rauschzeit‹ in einer Besprechung von PETER MOHR.
Roman | Martin Suter: Elefant Da steht er plötzlich in seiner Höhle: ein kleiner rosaroter Elefant, der im Dunkeln leuchtet. Schoch hält das niedliche Tierchen für ein Spielzeug, von dem Kinder träumen, die schon alles haben. Da hebt es den Rüssel. Ist der erstaunte Obdachlose Opfer der Phantasie seines Trinkschädels oder in etwas viel Größeres hineingeraten, das nicht nur seinen Verstand übersteigt? MONA KAMPE begibt sich mit ihm auf ein rätselhaftes, nicht ganz ungefährliches Abenteuer.
Roman | Sylvain Prudhomme: Ein Lied für Dulce In seinem bewegenden Roman ›Ein Lied für Dulce‹ befasst sich der französische Schriftsteller Sylvain Prudhomme mit der legendären Band Super Mama Djombo und einem Stück portugiesischer Kolonialgeschichte. BETTINA GUTIERREZ hat ihn hierzu befragt.
Roman | Martin Walser: Statt etwas oder Der letzte Rank »Mir geht es ein bisschen zu gut.« Ihnen auch? Der Protagonist starrt auf eine leere, musterlose Wand, die seine letzte Abhängigkeit ist. Zu träumen genügt ihm, er strebt nach der »Satzlosigkeit – ein Schweigen, von dem nicht mehr die Rede sein müsste. Unfassbar sein wie die Wolke, die schwebt.« Doch auf seinem Weg zur lang ersehnten Friedensfeier lauern Dilemmata, Geständnisse, Feinde, Erinnerungen und Empfindungen. Kurzum: das Leben – denn noch ist er ja. Von MONA KAMPE
Roman | Zsuzsa Bánk: Schlafen werden wir später Zsuzsa Bánk ist alles andere als eine zeitgeistaffine Vielschreiberin. Jetzt ist ihr neuester Roman ›Schlafen werden wir später‹ erschienen. Von PETER MOHR
Roman | Antoine Laurain: Das Bild aus meinem Traum Worin liegt der Reiz eines Silberbechers im Louis-quinze-Stil oder einer weinroten Gallé-Vase? Können Gegenstände eine eigene Seele haben? Oder tragen sie gar die Erinnerungen ihrer früheren Besitzer in sich? Und wie fühlt man sich, wenn ›Das Bild aus meinem Traum‹ plötzlich real wird? Antoine Laurain wagt ein betörendes Vexierspiel um wechselnde Identitäten und doppelbödige Illusionen. Von INGEBORG JAISER
Roman | Tom Cooper: Das zerstörte Leben des Wes Trench Tom Coopers Debütroman ›Das zerstörte Leben des Wes Trench‹ ist ein aggressiv männlicher Aufschrei aus einer geplagten Region. Bis zuletzt spannend beleuchtet er das hoffnungslose Leben in den Sümpfen Louisianas nach dem Wirbelsturm Katrina und einer Ölpest. Dabei vermischen sich Klischees von Coming-of-Age-Romanen, klassischen Abenteuergeschichten und filmische Eindrücke aus zeitgenössischen Thrillern. VIOLA STOCKER versuchte, nicht zu versumpfen.
Roman | Richard Flanagan: Die unbekannte Terroristin Der australische Autor Richard Flanagan ist im deutschsprachigen Raum einem breiteren Publikum erst 2014 durch seinen mit dem Booker-Preis ausgezeichneten Roman ›Der schmale Pfad durchs Hinterland‹ bekannt geworden – ein bedrückendes Werk über die Grausamkeiten in einem japanischen Kriegsgefangenenlager im Grenzgebiet zwischen Thailand und Birma. Nicht minder dramatisch und bedrückend geht es im nun in deutscher Übersetzung erschienenen Roman ›Die unbekannte Terroristin‹ zu, der im Original bereits zehn Jahre alt ist, aber dessen Handlung aktueller denn je wirkt. Von PETER MOHR

