Bühne | Woody Allens ›Geliebte Aphrodite‹ im Stadttheater Pforzheim Es gibt (Lebens-) Geschichten, die auf der einen Seite erst einmal seltsam erscheinen und auf der anderen Seite doch einleuchten. Die Ehe läuft nicht mehr rund. Als Lösung soll ein Baby nicht nur die Lust auf Familie, sondern auch die Lust aufeinander wieder fördern und schaffen. Das ist erst einmal plausibel – sofern man daran glaubt, dass so etwas realistischerweise tatsächlich gut gehen kann. Von JENNIFER WARZECHA
Bühne | Richard Wagners ›Lohengrin‹ im Stadttheater Pforzheim Ist eine Oper, die aus der Feder Richard Wagners (1813-1883) stammt, eine Herausforderung an die Moderne? Studiert man die Sekundärliteratur, ist davon die Rede, dass sich Interpreten bis heute nicht einig darüber sind, wie sie eine solche Oper zu interpretieren haben. Nicht nur literarische Texte, auch Schauspiel und Oper in ihrer Aufführungspraxis sind mehrdeutig. Eine einzige Interpretation, die für ein Werk gilt, kann es nicht geben. Bei Richard Wagner stellt sich an den Interpreten noch eine ganz andere Herausforderung: Die nämlich, seinem Traum vom »Gesamtkunstwerk« aus Schauspiel, Musik und Text gerecht zu
Bühne | Franz Kafkas ›In der Strafkolonie‹ und ›Ein Bericht für eine Akademie‹ im Staatstheater Darmstadt Verurteilt und hingerichtet – Kafkas Erzählungen bleiben auch heute noch aktuell. Die Aufführungen von ›In der Strafkolonie‹ und ›Ein Bericht für eine Akademie‹ überzeugen in Darmstadt. Von JENNIFER WARZECHA
Bühne | König Ödipus – Theater Pforzheim König Ödipus schickt im Stadttheater Pforzheim das Publikum auf die Reise zur Klärung der Menschheitsfrage schlechthin – von JENNIFER WARZECHA
Bühne | Dantons Tod (Theater Pforzheim) ›Dantons Tod‹, Georg Büchners 1835 entstandenes, aber erst 1912 uraufgeführtes Drama, ist ein Geschichtsdrama, das den sogenannten »Fatalismus der Geschichte« veranschaulicht. In der Pforzheimer Fassung konzentriert sich Schauspielchef Murat Yeginer dabei auf das Ende der Revolution, nach dem das Töten keineswegs vorbei ist. Von JENNIFER WARZECHA
Bühne | Volker Lippmann: Macbeth (Theater Tiefrot)
Der Legende nach bringt es Unglück, in einem Theater den Namen Macbeth auszusprechen. Die für diesen Fluch angeblich verantwortlichen Hexen stört das nicht. »Macbeth! Macbeth! Macbeth!« raunen sie und umschwirren den einstigen schottischen Heerführer, dem sie den Aufstieg zum König weissagten. Nun liegt Macbeth (Marcus M. Mies), von seinem Gewissen sichtlich geplagt, auf einem Bett aus Federn. Der flauschige Inhalt des Hexenkessels ergießt sich über die kleine Bühne des Kölner ›Theater Tiefrot‹. Von JALEH OJAN
Menschen | Zum Tod von Karlheinz Böhm »Das Ende meiner Schauspielerei bedeutete für mich auf keinen Fall einen Bruch in meinem Leben – im Gegenteil. Ich glaube, erst 1981 mit der Gründung der Stiftung ,Menschen für Menschen‘ das erste Mal begriffen zu haben, was ich wirklich wollte. Ich erkannte den Sinn darin, für andere zu leben«, erklärte der Schauspieler Karlheinz Böhm in einem Interview kurz vor seinem 80. Geburtstag. Zum Tod des Schauspielers Karlheinz Böhm. Von PETER MOHR
Menschen | George Tabori wurde vor 100 Jahren geboren »Ich bin kein Regisseur, ich bin ein Spielmann. Ich bin grundsätzlich ein Fremdling. Erst hat mich das gestört, aber alle Theatermacher, die ich liebe, waren Fremde. Meine Heimat ist ein Bett und eine Bühne«, verkündet Dirty Don, das zumeist schlafende Bühnen-Ego aus Taboris letztem Stück Gesegnete Mahlzeit, das drei Monate vor seinem Tod im Rahmen der Ruhrfestspiele in Recklinghausen uraufgeführt wurde. – Der Georg-Büchner-Preisträgers George Tabori wurde vor 100 Jahren geboren (*am 24. Mai). Von PETER MOHR
Theater | Richard O’Brien’s THE ROCKY HORROR SHOW – Deutsches Theater Göttingen Neben den ganzen erwartungsvollen und schon beim Ersten Klingeln vor Begeisterung zitternden Menschen in der Lobby, musste ich beinahe kühl oder reserviert wirken. Vielleicht lag es daran, dass ich zwar gerne ins Theater ging, aber noch nie The Rocky Horror Show gesehen hatte. Es war mein erstes Mal. So wie bei den meisten ersten Mals konnte man unmöglich wissen, was passieren würde. Und am Ende kam dann sowieso alles anders. Von SVEN GERNAND
Theater | Oliver Bukowski: Ich habe Bryan Adams geschreddert – Deutsches Theater Göttingen Ein Abend mit dem Deutschen Theater. Da sag ich nicht nein. Pünktlich auf die Minute stand ich vor dem fein angeleuchteten Gebäude und drängte mich an der Schlange kartenkaufwilliger Menschen vorbei. Ein paar kleine Smalltalks am Pressestehtisch später hatte ich meine Karte und von mir aus konnte die Show losgehen. Von SVEN GERNAND