Film | TV: TATORT – Vielleicht (RBB), 16. November Kommissar Stark (Boris Aljinovic) legt in seinem letzten ›TATORT‹ gut auf. Eine Frau träumt von Dingen, die sich später tatsächlich ereignen werden; ein tragfähiger und origineller Ansatz, der uns glaubhaft ins Bild gesetzt wird. Klar, dass der Mord aus den ersten Träumen sich nicht verhindern lässt und real wird, er muss nun aufgeklärt werden, und weitere kündigen sich an, Trude Bruun Thorvaldsen hat erneut geträumt. »Ich träume oft Dinge, die dann passieren«. Von WOLF SENFF
Film | Im TV: Polizeiruf 110 – Eine mörderische Idee Wir werden das Rad neu erfinden! Vorbei. Nach den experimentellen Probebohrungen der ersten Oktoberhälfte nun wieder Sonntagabendkrimi der feineren Art. Konservativ gefilmt, zügige Wechsel, weder Rückblenden noch überlappende Dialoge, paar ineinander verschachtelte Szenen fallen kaum auf, das Geschehen läuft eins nach dem anderen, irrlichternde Ermittler sind nicht vorgesehen. Ein Film, der statt von dramaturgischem Dekor und ausufernder Originalität von nüchterner Handlung lebt. Geht also noch. Von WOLF SENFF
Krimi | Daniel Friedman: Der Alte, dem Kugeln nichts anhaben konnten Baruch – genannt Buck – Schatz ist 87 Jahre alt, als er erfährt, dass der SS-Offizier, der ihn gegen Ende des Krieges in einem Gefangenenlager fast zu Tode gequält hat, noch lebt. Mit einem Goldbarren hat der Mann einen amerikanischen Posten – Bucks alten Kumpel Jim – bestochen und sich aus Deutschland abgesetzt. Jim quält nun auf dem Totenbett sein schlechtes Gewissen. Doch Buck denkt gar nicht daran, ihm zu verzeihen, sondern macht sich mit seinem Enkel auf, den Nazi Heinrich Ziegler und seinen Goldschatz zu jagen. Daniel Friedmans
Film | Im TV: Polizeiruf Familiensache (NDR), 2. November Arne Kreuz (Andreas Schmidt) sieht unfassbar gemein aus, aber was kann er dafür. Er führt Böses im Schilde, dass es uns kalt den Rücken herunterläuft. Das ist die eine ›Familiensache‹, ein Familienvater verkraftet die Scheidung nicht und steigert sich in eine Realität, in der die Tatsachen nicht mehr greifen. »Die Straße vor mir wird immer enger, und dann steh‘ ich vor dieser Wand«. Von WOLF SENFF
Film | Im TV: TATORT ›Wahre Liebe‹ (WDR), 28. September Früher wollten Männer nur Sex. Die Zeiten ändern sich. Heute gehen sie den Frauen an deren Geldbeutel, denn Geld knistert überaus sexy. So einen Fall zeigt uns der ›TATORT‹ aus Köln. Ach und wie wunderschön glatt und hohl wird in der Eröffnungsszene von Liebe und Glück gesäuselt, aufgetischt von einer reifen Schönen, die nach wenigen Minuten bedauerlicherweise und ganz gegen ihren Willen die ewigen Jagdgründe aufsucht, man hätte sie, mal ehrlich, sowieso kaum länger ertragen. Von WOLF SENFF
Film | TV: ›TATORT‹ Mord ist die beste Medizin (WDR), 21. September Nach ein, zwei ernsthafteren Folgen fällt der ›TATORT‹ aus Münster wieder auf die gewohnte Ulknudel-Schiene. Schade eigentlich. Der Kriminalfall selbst ist originell und im Großen und Ganzen realistisch angelegt, er tritt bei all den Frotzeleien und der angestrengten Komik in den Hintergrund. Von WOLF SENFF
Krimi | Ross Thomas: Fette Ernte Wie kann es sein, dass im Jahr 2014 ein Roman auf der KrimiZeitBestenliste landet (Platz 2 im Mai und Juni), der im Original vor 39 Jahren erschien und dessen Autor, Ross Thomas, im Dezember 1995 das Zeitliche segnete? Die Antwort fällt nicht schwer: Was die deutschen Leser gut vier Jahrzehnte nach der erstmaligen Übersetzung von Thomas‘ Fette Ernte – im Original The Money Harvest – betiteltem Roman zu lesen bekommen, ist ein völlig anderes Buch als die gerade mal 128 Seiten umfassende Ullstein-Ausgabe von 1975. Und Wunder über Wunder: Der Text hat in all
Film | TV: ›TATORT‹ Wüstensohn (BR), 15. September Schwierig zu sagen, weshalb – aber dieser ›TATORT‹ fängt umwerfend an. Ist so was überhaupt vorstellbar? Am helllichten Tag? Nein, ich glaub’s eher nicht. Aber egal, niemand will streiten. »Der Sohn des Emirs ist jetzt bereit, Ihnen einige Fragen zu beantworten.« Also bitte, wo liegt das Problem? Von WOLF SENFF
TV | Film: TATORT ›Verfolgt‹, 7. September Welch dramatische Eröffnung und das mit sparsamen Mitteln: Treibende Musik, Davonlaufen, bissel panisch umsehen nach dem Verfolger. Geht also. Fängt gut an. Und immer sind es die süßesten Hunde, die zu den grässlichen Untaten hinführen, ist das nicht schrecklich. Dann noch einmal Musik, nicht sensationell, aber passend. Von WOLF SENFF
Film | TV: Tatort 914 Paradies (ORF), 31. August Ganz Österreich ist potenzieller Tatort beim ORF, wir erinnern uns an ›Kein Entkommen‹ aus dem Februar 2012, in dem mitten in Wien alte Rechnungen aus dem Bosnien-Krieg beglichen wurden, an Ermittlungen in der Kärntner Provinz (›Unvergessen‹, Mai 13), an Elendsprostitution in Wien (›Angezählt‹, September 13), an ein Horrorhaus im niederösterreichischen Gieselbrunn (›Abgründe‹, März 14). Das Geschehen in ›Paradies‹ spielt sich in der steiermärkischen Provinz in einem Altersheim für Mittellose ab. Von WOLF SENFF

 
  
  
 
 
  
  
  
  
  
  
  
 