Roman | John Hart: Redemption Road. Straße der Vergeltung John Harts neuer Thriller ›Redemption Road‹ hat drei Hauptpersonen. Adrian Wall, den Ex-Polizisten, den man eben, nach 13 Jahren, aus dem Gefängis entlassen hat. Gideon Strange, einen 14-jährigen Jungen, der anstelle seines stets betrunkenen Vaters den gewaltsamen Tod der Mutter rächen will. Und Elizabeth Black, eine Polizistin, die von ihrer Vergangenheit bedrängt wird und in der Gegenwart um ihren tadellosen Ruf zu kämpfen hat. Von DIETMAR JACOBSEN
Menschen | Zum Tod des großen amerikanischen Schriftstellers Philip Roth Er war ein Monument der Weltliteratur, gewaltig und mit reichlich Ecken und Kanten, ein Provokateur und Einmischer mit substanzieller Stimme – ein unübersehbarer Monolith. Alljährlich wurde der amerikanische Schriftsteller Philip Roth im Vorfeld der Nobelpreisbekanntgabe als heißer Kandidat gehandelt – zweimal hatte er den National Book Award (u.a. 1959 für seinen Erstling ›Goodbye Columbus‹), dreimal den PEN-Faulkner-Preis und 1998 für ›Amerikanisches Idyll‹ den Pulitzerpreis erhalten. Schon vor sechs Jahren hatte sich Roth von der literarischen Bühne verabschiedet. »Der Kampf mit dem Schreiben ist vorbei«, hatte er auf einen Zettel geschrieben
Roman | Michael Chabon: Moonglow Er ist überbordend vor purer Fabulierfreude, kuriosen Details und abwegigen Erzählsträngen – und kommt doch als Familiengeschichte oder gar Autobiographie daher: ›Moonglow‹, der neueste Roman des Pulitzerpreisträgers Michael Chabon. Doch Vorsicht, dieses Werk ist leicht entflammbar! Von INGEBORG JAISER
Film | Im Kino: A Beautiful Day Sieben Minuten applaudierte das Publikum in Cannes. ›A Beautiful Day‹ hatte zuvor in einer unfertigen Fassung seine Premiere gefeiert. Regisseurin Lynne Ramsay hat die Erzählung des Autors Jonathan Ames mit Joaquin Phoenix in der Hauptrolle verfilmt. FELIX TSCHON möchte wissen, ob die Zuschauerinnen und Zuschauer zurecht applaudierten.
Film | Im Kino: Gringo Ein Gringo, das ist im Slang spanischsprachiger Länder zumeist ein fremdsprachiger Ausländer. In Mexiko bezeichnet der Begriff im Normalfall einen US-Amerikaner, nicht unbedingt abwertend gemeint, aber möglicherweise. Um ebenso einen und seine ausartende Geschäftsreise in den Grenzstaat der USA geht es im zweiten Werk über Spielfilmlänge des ursprünglichen Stuntmans Nash Edgerton. »Unterhält das?«, fragt sich FELIX TSCHON.
Film | Im Kino: I, Tonya Dass Tonya Harding die wohl berühmteste Eiskunstläuferin der Geschichte der Sportart ist, liegt nicht unbedingt an ihren Fähigkeiten auf dem Eis. Das Attribut »berühmt-berüchtigt« passt im Fall der US-Amerikanerin im Wortsinn; weltbekannt wurde sie 1994 durch ihre Verbindung zu dem Attentat auf ihre Konkurrentin Nancy Kerrigan. Craig Gillespie hat das Leben der »Eishexe« – so nannten sie die Medien – mit Margot Robbie in der Hauptrolle verfilmt. FELIX TSCHON will wissen: »Wie gut kann die Biografie einer Eiskunstläuferin uns unterhalten?«
Film | Im Kino: Molly’s Game Aaron Sorkin gibt seinen Einstand als Regisseur. Der gefeierte Drehbuchautor hat sich dafür die Autobiografie ›Molly’s Game‹ der US-Amerikanerin Molly Bloom ausgesucht, die über Jahre hinweg den vielleicht exklusivsten Pokertisch der Welt veranstaltete. Das Skript verfasste Sorkin ebenfalls, die Hauptrolle übernahm Hollywood-Star Jessica Chastain. Das verspricht eine gut erzählte und zudem interessante Geschichte mit starkem Schauspiel. »Erfüllt der Film die Erwartungen?«, fragt FELIX TSCHON.
Roman | John le Carré: Das Vermächtnis der Spione John le Carré, 86-jähriger Altmeister des Spionageromans, hat einen letzten großen Roman über jene Welt geschrieben, der er selbst eine Zeit lang zugehörte: die der Geheimdienste im Kalten Krieg zwischen Ost und West. Und natürlich darf in diesem Buch auch jene Figur nicht fehlen, die bereits in seinem literarischen Debüt, ›Schatten von gestern‹ (1961), auftrat, freilich noch nicht in der exponierten Stellung, die sie später als Meisterspion im Zentrum von acht weiteren Romanen einnahm: George Smiley. Bevor der selbst auf den letzten Seiten des neuen Buches auftritt, wird darin allerdings eine
Jugendbuch | Jen Malone: Acht Städte, sechs Senioren, ein falscher Name und der Sommer meines Lebens Manchmal muss das Schicksal ganz besondere Aufgaben bereithalten, um einen aus der Reserve zu locken. Dabei kann Ungeahntes geschehen. Von ANDREA WANNER
Film | Im Kino: Die Verlegerin Journalisten, die trotz Verbots der Regierung eine Story veröffentlichen wollen, die den US-Präsidenten in Bedrängnis bringen würde – der Film ›Die Verlegerin‹ erzählt eine wahre Geschichte. Steven Spielberg auf dem Regiestuhl, Meryl Streep und Tom Hanks in den Hauptrollen. Das klingt nach großem Kino – und zudem sehr zeitgemäß. »Ist es das auch?«, möchte FELIX TSCHON wissen.