Jugendbuch | Jutta Nymphius: Total irre
Was ist eigentlich normal? So ganz genau weiß das Karli auch nicht, aber es ist das, was er sich wünscht und in seiner eigenen Familie nicht findet. Von ANDREA WANNER
Was ist eigentlich normal? So ganz genau weiß das Karli auch nicht, aber es ist das, was er sich wünscht und in seiner eigenen Familie nicht findet. Von ANDREA WANNER
Um die Meere und ihre Seefahrer ranken sich sagenumwobene Mythen, von Kaventsmännern, weißen Wänden und den drei Schwestern. In den vermeintlich gezähmten Naturgewalten suchen viele Festlandbewohner ihr kleines Inselglück, das dennoch meistens trügt. »Die Nordsee ist für sie ein Freizeitpark mit Fahrgeschäften. Sie glauben, alles sei gebucht: Gezeiten, Nebel, Strömungen und Sturm.« Dörte Hansen erzählt in ihrem neuen Roman Zur See von Verirrten und Gestrandeten, Ungetrösteten und Unerhörten. Ein modernes Sittengemälde vor stürmischem Grund. Von INGEBORG JAISER
Von Mozart über Hoffmann von Fallersleben und Matthias Claudius bis zu Michael Ende: BARBARA WEGMANN hat anregende und unterhaltende Literatur für die Jüngsten zusammengestellt.
In einer Selbstbeschreibung des Historikers Ernst Piper heißt es: »In meinem gesamten Berufsleben ging es immer um Bücher. Ich habe Bücher gelesen, begutachtet, lektoriert, redigiert, rezensiert, herausgegeben, vermittelt, verlegt und einmal sogar gedruckt.« Sein erstes Buch ist 1978 erschienen, inzwischen sind ein Dutzend weitere dazu gekommen. Daneben ist Piper in seinem historischen Fachgebiet Neuere und Neueste Geschichte sowohl als Rezensent wie auch als Publizist tätig. Im Jahr 2018 erschien seine viel beachtete und herausragende Biographie über die Revolutionärin Rosa Luxemburg und bereits 2005 seine Biographie über Alfred Rosenberg, den Chefideologen Hitlers. Von DIETER KALTWASSER
Eine Reise aus dem Prospekt zu buchen, das ist einfach, das kann jeder. Ein Appartement, eine Pension, ein Hotel reservieren an Orten, in die man schon seit Jahren fährt, auch nicht gerade originell. Aber Urlaub dort zu verbringen, wo es unsere Eltern und Großeltern und Urgroßeltern schon hinzog, das kann ein echtes Abenteuer werden. Dieser Bildband beweist es auf sehr attraktive Weise, meint BARBARA WEGMANN
Alva ist ein kleines Mädchen, das – wie vermutlich die meisten Kinder – den Advent besonders gerne mag. Das Bilderbuch begleitet sie durch diese Zeit der Vorbereitungen und der Geheimnisse, des Geschenkebastelns und gespannten Wartens. Von ANDREA WANNER
Margaret Penny wohnt wieder bei ihrer Mutter. Die 47-Jährige ist in London gescheitert und nach Edinburgh zurückgekehrt. Hier nimmt sie einen Job beim städtischen »Amt für Verlorengegangene« an – man muss ja schließlich Geld verdienen, um zu überleben. Ihr erster Auftrag: die Identität einer einsam Verstorbenen zu klären, von der nur der Nachname, Walker, bekannt ist. Während sich Margaret mühsam in das Labyrinth der Vergangenheit einer Frau, die niemand wirklich gekannt zu haben scheint, hineinarbeitet, hat es der Leser leichter. Ihm wird in einer Parallelgeschichte, die bis in die späten 1920er Jahre zurückreicht, die Geschichte der Walkers erzählt. Und die hat es wirklich in sich. Von DIETMAR JACOBSEN
Sunny Wunschzettel ist lang. Sehr lang. Am 1. Dezember umfasst sie 21 Wünsche und es kommen weitere dazu. Allerdings bleibt sein Vater stur: genau ein Wunsch darf auf die Liste. Noch hat Sunny Zeit zum Kürzen, was sich aber als schwierig herausstellt. Nachvollziehbar, findet ANDREA WANNER.
Für den einen ist Venedig das Traumziel der Liebe und des Karnevals, für den anderen erinnert die Stadt an das Ende der ›Sissi‹-Trilogie, manche fühlen sich dort zu Hause, weil Commissario Brunetti, literarisch gesehen jedenfalls, mit seiner Familie dort wohnt. Bezugspunkte zu dieser Traumstadt mit einem Traum-Umland gibt es viele, aber nur Wenige kennen die Lagunenstadt vermutlich aus der Luft. Dabei ist das eine absolut spektakuläre Sache, meint BARBARA WEGMANN
»Was dir durch den Kopf rauscht, ist formlos und nicht zu fassen. Du spinnst wie Arachne, mein Lieber, und von Glück kannst du sagen, wenn es dir wenigstens gelingt, eine Stubenfliege zu fangen«, heißt es im zum 90. Geburtstag des Autors erschienenen Band »Fallobst«. Hans Magnus Enzensbergers Produktivität war bis ins hohe Alter beeindruckend. Von PETER MOHR
Der 54-jährige Münchener Polizeihauptmeister Kay Oleander, vom Dienst freigestellt, weil er bei einem Einsatz gegen Demonstranten durch einen Flaschenwurf sein linkes Auge eingebüßt hat, glaubt, die Täterin auf einem Überwachungsvideo erkannt zu haben. Doch Silvia Glaser, 61 Jahre alt und seit einem Fahrradunfall, für die sie eine Polizeistreife verantwortlich macht, ebenfalls gehandicapt, bestreitet die Schuld. Stattdessen weiht die allein lebende Frau den Polizisten in ein von militanten Kreisen einer rechten Partei geplantes Attentat ein und bittet ihn, ihr zu helfen, den Anschlag zu verhindern. Zwei versehrte, einsame Menschen, die mit ihrem Schicksal hadern, sind die Helden in Friedrich Anis neuem Roman. Von DIETMAR JACOBSEN
Patchworkfamilien sind eine Aufgabe für alle Beteiligten. Beziehungsprobleme der unterschiedlichsten Art können auftauchen – und vielleicht sogar gelöst werden. Von ANDREA WANNER
Am 9. November jährte sich zum 84. Mal die Nacht, als in Deutschland die Synagogen in Flammen aufgingen. Zwei neue Bücher beschäftigen sich mit dem Antisemitismus und mit der Erinnerung an den Holocaust. Hannah Arendts Buch ›Eichmann in Jerusalem‹, das nun in einer Neuedition vorliegt, löste eine Kontroverse aus, die bis heute nachwirkt. Von DIETER KALTWASSER
Atlanten haben etwas Abenteuerliches: Man geht auf Reisen, ohne wegzufahren, man umrundet den Globus, ohne selbst zu fliegen, man erkundet zum Beispiel kulturelle, politische, geografische oder historische Welten. Genau dazu lädt dieses geschmackvoll aufgemachte Buch ein. BARBARA WEGMANN
»Er versucht in Gleichnissen, eine fliehende Wirklichkeit sichtbar zu machen«, hieß es in der Begründung des Stockholmer Nobelpreiskomitees, als José Saramago 1998 (damals etwas überraschend) die wichtigste Auszeichnung der literarischen Welt verliehen wurde. In diesen Kontext fügt sich auch das Motto, das Saramago seinem Roman »Die Stadt der Blinden« (1997) vorangestellt hatte: »Wer schauen kann, der sehe. Wer sehen kann, der betrachte.« Von PETER MOHR
Imaginäre Freunde haben viele Kinder in einer Phase ihres Lebens. Was ihnen ganz selbstverständlich vorkommt, verunsichert Erwachsene oft. Muss es nicht. ANDREA WANNER hatte Spaß an einem Bilderbuch mit einem unsichtbaren Freund.
»Das Schweigen, das tiefe Verschweigen, besonders wenn es Tote meint, ist letztlich ein Vakuum, das das Leben irgendwann von selbst mit Wahrheit füllt.« Mit diesem bedeutungsvollen Satz leitete Ralf Rothmann vor sieben Jahren seinen in 25 Sprachen übersetzten Roman ›Im Frühling sterben‹ ein, der den Auftakt seiner nun beendeten Romantrilogie über das wenig freudvolle Leben seiner Eltern machte. Von PETER MOHR
»Ein Kalender ist ein Jahr, das man auf Vorrat kauft,« wusste schon Inge Meysel. Und auch ein literarisches Depot kann uns jene Rationen an Halt, Hoffnung und Zuversicht schenken, aus denen sich täglich neue Kraft schöpfen lässt. Inspiration für kommende Lektüren gibt es obendrein. INGEBORG JAISER hat mit Vergnügen durch Literaturkalender für das neue Jahr geblättert.
Wie soll man Fuß fassen im Leben, wenn von Anfang alles schiefgeht? Sam ist erst fünfzehn, aber er hat den denkbar schlechtesten Start erwischt. Geht es nur noch bergab? Von ANDREA WANNER.
Kirchen, Kathedralen, Dome seien zu Hotspots des Tourismus geworden, sagte Tilman, kein Aufenthalt in Paris ohne Notre Dame, kein Rom-Aufenthalt ohne den Petersdom, absolviert in einer Reisegruppe nebst sachkundiger Führung.
Farb kam aus der Küche und schenkte Tee nach, Yin Zhen, die ersten Oktobertage brachen an, die Temperaturen waren leicht winterlich, doch die Sonne schien, in einem warmen Pullover hätten sie sich beinahe schon auf die Terrasse setzen können.
Anne nahm einen Keks.
Tilman rückte näher an den Couchtisch.
Berlin 1878. Als der Dieb und Betrüger Felix Blom nach drei Jahren Einzelhaft wieder freikommt, stehen zwei Dinge auf seiner Agenda: sich an dem Mann zu rächen, der ihn mit einem hinterhältigen Trick ins Gefängnis gebracht hat, und wieder in jene Kreise aufzusteigen, in die er es schon einmal geschafft hatte. Allein er hat mächtige Widersacher. Die Polizei sähe den raffinierten Burschen, der sie jahrelang an der Nase herumgeführt hat, am liebsten wieder sicher verwahrt. Und sein Konkurrent um die Gunst der schönen Auguste Reichenbach, Baron Albert von Mesar, beeilt sich, der begehrten Bürgerlichen einen Antrag zu machen, um nicht noch einmal ins Hintertreffen zu geraten. Und schließlich ist da auch noch ein Psychopath mit Todesankündigungen unterwegs, auf dessen Schwarzer Liste Blom ziemlich weit oben zu stehen scheint, ohne dass er weiß, womit er sich diese zweifelhafte Ehre verdient hat. Von DIETMAR JACOBSEN
Das, worum es in diesem tollen Bilderbuch geht, das gab es in diesen Wochen mehr als reichlich: Eicheln. Nachts hörte man sie auf Autodächer fallen, die Bürgersteige waren übersät davon, achtlos zertreten lagen sie da, eine Unmenge. Früher haben wir mit Eicheln und Kastanien gebastelt, dieses Kinderbuch zeigt einen ganz anderen Aspekt auf. Von BARBARA WEGMANN
In Deutschland gibt es viele Zehntausende obdachloser Menschen. Sie alle haben keine Wohnung, schlafen irgendwo, in geschützten Ecken und Nischen, unter Brücken, irgendwo im Freien oder in Notunterkünften. Ihre Zahl steigt. Das Hauptproblem: fehlender, bezahlbarer Wohnraum. Dass diese Thematik in ein Kinderbuch einzieht ist sicher ungewöhnlich, aber, wie dieses Buch zeigt, hervorragend zu lösen. Von BARBARA WEGMANN
Wurde Zeit, sagten sie eilig, wurde höchste Zeit, und ließen dennoch keine Freude erkennen, ich hätte von ihnen durchaus ein Danke erwartet, nicht wahr, ich kann euch jederzeit wieder entfernen, mahnte Farb, so lästig wie ihr euch aufführt, euer unablässiges Geschwätz ist nicht lange zu ertragen, und rufe Heimito von Doderers Roman No. 7 in Erinnerung, in dem er Fini und Feverl, die ihm den letzten Nerv raubten, ich erwähnte es anderenorts, kurzerhand expedierte, es geht, also bitte.
Der bekannte Filmregisseur Edgar Reitz ist fremdgegangen und hat pünktlich zu seinem 90. Geburtstag einen opulenten Band mit Lebenserinnerungen veröffentlicht. Selbstverständlich spielt in diesem Buch auch seine Arbeit als hochgelobter Filmregisseur eine zentrale Rolle. Von PETER MOHR
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