Musik | Interview | Funkenflug
Die Band Funkenflug bringt mit ihrer ersten EP so einiges auf den Punkt. Wie es zu der Platte kam, erzählen sie MARC HOINKIS im Interview.
Die Band Funkenflug bringt mit ihrer ersten EP so einiges auf den Punkt. Wie es zu der Platte kam, erzählen sie MARC HOINKIS im Interview.
»Eigentlich kann ich beim Schreiben den Kopf verlieren«, heißt es in einem der späten Gedichte von Friederike Mayröcker aus dem Jahr 2019. Der Suhrkamp Verlag hat nun pünktlich zum 100. Geburtstag einen opulenten Band mit Arbeiten aus der letzten Schaffensperiode vorgelegt – chronologisch angeordnet und mit einem respektvoll-klugen Nachwort von Marcel Beyer versehen. Von PETER MOHR
Er war schon sechzig Jahre alt, als ihm 2006 mit seinem euphorisch gefeierten Roman Melnitz, der vom Schicksal einer jüdischen Familie in der Schweiz über mehrere Generationen von 1871 bis 1946 erzählt, der literarische Durchbruch gelungen ist. Dabei hat Charles Lewinsky, der einige Jahre als Redakteur und Ressortleiter der Sendung »Wort-Unterhaltung« des Schweizer Fernsehens gearbeitet hatte, schon früher viel geschrieben: sein erstes Theaterstück mit 16, den ersten (unveröffentlichten) Roman mit Anfang zwanzig, später Theaterstücke, Sketche fürs Fernsehen, erfolgreiche TV-Drehbücher, an die 700 Liedtexte und das Drehbuch für den von Oliver Hirschbiegel in Szene gesetzten Kinofilm Ein ganz gewöhnlicher Jude mit Ben Becker. Von PETER MOHR
Was macht mit Frau Spinne mit dem einen ihrer zahlreichen Kinder, das einfach nicht in der Lage ist, ein vernünftiges Netz zustande zu bringen. Frau Wurm hat einen Vorschlag, der gleich in die Tat umgesetzt wird. Von ANDREA WANNER
Krieg verändert das Leben der Menschen plötzlich. Angst, Trauer, Wut und Hilflosigkeit machen sich breit, für viele bedeutet Krieg den Verlust ihrer Heimat. Auch die Familie der 14-jährigen Marzia muss fliehen. Und ihre wirren Gedanken und Eindrücke, Erlebnisse und Begegnungen vertraut sie einem improvisierten Tagebuch an. Von ANDREA WANNER
Weshalb nicht Ziegen, wollte Tilman wissen.
Annika griff zu ihrer Tasse und trank einen Schluck Tee. Die Kanne trug wie die Tasse als Dekor einen rostroten Drachen. Ob ein Stövchen mit diesem Motiv erhältlich wäre, lindgrün?
Sie war vernarrt in diesen Drachen, er war zierlich und anmutig wie jener von Hergé aus dem Blauen Lotus in Shanghai, hunderttausend Höllenhunde, einer Schlange, so wird erzählt, wüchsen Füße, sobald sie das Alter von zweihundert Jahren erreicht habe, und sogar Flügel, wird erzählt, fledermausartige Flügel, auf diese Weise entstünde der Drache – geheimnisvolle Geschöpfe existierten unter den Himmeln.
Annika erschrak. Ziegen, fragte sie.
Ludwig Hanisch verwebt in seiner Kunst die digitale Welt der Computerspiele mit analogen Techniken. Im Interview mit RUDOLF INDERST erzählt der Kulturpreisträger, wie »Highscores« und »Ghosts« seine Werke prägen, warum ihn alte JRPGs inspirieren und wie er das Konzept von Remakes und Demakes in die Malerei übersetzt.
Das kann noch nicht alles gewesen sein, ahnt man nach dem letzten Band aus Joachim Meyerhoffs autobiographischem Zyklus Alle Toten fliegen hoch. Nach einem Schlaganfall und emotionalen Ausnahmesituationen flieht der Schauspieler zurück zum mütterlichen Rückzugsort. Nicht nur im familiären Kosmos liegt vieles nah beisammen: Komik und Tragik, Übermut und Absturz, doch Man kann auch in die Höhe fallen. Von INGEBORG JAISER
Alle Menschen sollen – unabhängig von ihren Fähigkeiten, Hintergründen oder besonderen Bedürfnissen – gleichberechtigt und aktiv an der Gesellschaft teilnehmen können. Das findet in ganz unterschiedlichen Bereichen statt, auch in der Schule. Alles ganz einfach, oder? Theoretisch ja, in der Praxis oft leider nicht. Wie es auch gehen kann, erzählt dieses besondere Kinderbuch von Ariane Grundies, freut sich ANDREA WANNER.
Jede und jeder hat so Lieblingsstücke, die man am liebsten gar nicht mehr ausziehen möchte. Und bei so einem bunten, kuscheligen Pullover, wie die kleine Ich-Erzählerin besitzt, kann man sich das gut vorstellen. Aber der Pulli ist viel mehr als ein wärmendes Outfit, kann ANDREA WANNER nachvollziehen.
Nein, Wette läßt sich diesmal entschuldigen, sagte Annika.
Ob er Wichtigeres vorhat, fragte Farb.
Er hat eine mail geschickt, er sei mit Setzweyn eine Woche bei der Karttinger zu Besuch, sie habe sie in die Vendée eingeladen.
Tourismus?
Die Karttingers haben dort einen Zweitwohnsitz, sagte Annika.
Farb tat sich eine Pflaumenschnitte auf,
Tilman reichte ihm eine Löffel Schlagsahne.
Rückblickend betrachtet versprach die Alchemie wohl einfach zu viel: unedle Metalle in Gold zu verwandeln, Elixiere, die lebensverlängernd wirken, Erleuchtung, für diejenigen, die sich mit ihr beschäftigten. All diese Zusicherungen konnte die Alchemie unmöglich einlösen. Aber Alchemisten entdeckten einige nützliche Techniken, unter anderem für Kunst und Kunsthandwerk. Von MARTIN GEISER
»Für mich wäre es das Schlimmste, aufs Schlimmste nicht gefasst zu sein«, schreibt Botho Strauß in seinem neuen, ohne Genrebezeichnung veröffentlichten Band ›Schattengetuschel‹. Das Buch besteht aus drei mehr oder weniger zusammenhanglosen Teilen. Zu Beginn begegnen wir kunstvoll arrangierten Prosa-Miniaturen, der essayistisch geprägte Mittelteil kreist um poetische Fragen und das Selbstverständnis als Dichter, den Abschluss bilden brillant pointierte, messerscharfe Aphorismen. Von PETER MOHR
»Verliebtsein ist doof«, findet Rosa. Denn durch die Liebe hat sie ihre allerbeste Freundin verloren, die nur noch Augen für den Typ hat, mit dem sie zusammen ist. Nun dann muss sie sich plötzlich selber mit Gefühlen rumschlagen, die sie nicht haben will und nicht einordnen kann. Von ANDREA WANNER
»Was und wie ich schreibe, muss unbedingt etwas mit mir zu tun haben, mit meinen Hirngespinsten und Obsessionen«, hatte der große portugiesische Schriftsteller Antonio Lobo Antunes vor einigen Jahren in einem Interview über sein dichterisches Credo befunden. Seit mehr als zwanzig Jahren wird sein Name in jedem Herbst stets hoch gehandelt, wenn das Rätselraten um die Verleihung des Nobelpreises in die heiße Phase geht. Nun ist der 30. Roman des inzwischen 82-jährigen Portugiesen erschienen, der viele Jahre als Chefarzt einer psychiatrischen Klinik gearbeitet hat. Von PETER MOHR
Für die Kleinen lieber Bilderbücher und bitte keine Computer, Handys oder andere digitale Medien. Das ist so eine Sache mit der reinen Lehre. Die Bilderbuchverfechterin ANDREA WANNER hatte viel Spaß mit einem etwas anderen Buch.
Dazu hat er nichts gesagt?
Kein Sterbenswörtchen, nein.
Hm.
Vielleicht möchte er die Einzelheiten gar nicht wissen.
Hört sich aber nicht gut an.
Der Ausguck nahm einige Schritt Anlauf, schlug einen Salto, kam diesmal jedoch unglücklich auf, stolperte, setzte sich und hielt sich den Fuß.
John Stuart Mills Schrift ›Über die Freiheit‹ aus dem Jahr 1759 ist bis heute aktuell in ihren Warnungen vor der »Tyrannei einer Mehrheit« und in der Verteidigung eines Freiheitsbegriffs, der nahezu alles erlaubt, solange die »die Schädigung anderer verhütet wird«. Snyder bezieht sich in seinem neuen Buch ›Über Freiheit‹ auf Mill, fügt aber Wesentliches hinzu: Die positiven Freiheiten, ohne die es Snyders Erfahrung nach nicht möglich ist, frei zu sein und zu handeln. Nun legt der unermüdlich gegen Putin wie gegen Trump ankämpfende Historiker ein Buch vor, das erklärt, was Freiheit bedeutet, wie sie oft missverstanden wird und warum sie unsere einzige Chance ist zu überleben. DIETER KALTWASSER hat das Buch gelesen.
Es soll einen richtigen Winter geben, sagen die Meteorologen voraus, und wenn er dann vor unserer Haustür ist, dann sehen wir Schnee, Eisflächen, Eiszapfen und eine so selten gewordene wunderschöne weiße Winterlandschaft. Aber »Schnee und Eis«, da steckt ja noch so viel mehr hinter. Das Buch ist tatsächlich eine »Entdeckungsreise«, findet BARBARA WEGMANN
Die Werke des Comic-Künstlers Marc-Antoine Mathieu stehen für sich. Er hat sich eine eigene Nische geschaffen, die er nun mit einem neuen Zweiteiler bereichert: ›Deep me‹ und ›Deep it‹. In deutscher Übersetzung bei Reprodukt herausgebracht, belegen sie die beiden Bände erneut Mathieus Ausnahmestatus. Von CHRISTIAN NEUBERT
Zum siebenten Mal lässt Mick Herron seine Leserinnen und Leser hinter die Fassaden von Slough House blicken. Dort übt man sich unter der Leitung von Jackson Lamb, dem nichts wirklich unangenehm zu sein scheint, in der Kunst des Als-ob. Als ob man noch dazugehörte. Als ob die britischen Geheimdienste ohne die Slow Horses verloren wären. Als ob man nicht jeder Herausforderung freudig entgegensähe. Denn nichts kann trister sein als ein Leben im geheimdienstlichen Abseits. Aber ist das wirklich so? Stellt nicht die kleine Truppe, die in einem heruntergekommenen vierstöckigen Gebäude an der Aldersgate Street im Londoner Stadtteil Finsbury mehr vegetiert denn residiert, jenen patriotischen Glutkern dar, an dem sich jeder Angreifer des Königreichs letztendlich die Finger verbrennt? Von DIETMAR JACOBSEN
Was erwartet man von einem Buch, das den unscheinbaren Titel ›Ein ganz normaler Tag«‹ trägt? Sicher kein Feuerwerk an überraschenden Geschichten, unterschiedlichster Perspektiven, mannigfacher Illustrationen und verblüffender Überraschungen. Aber genau das, findet ANDREA WANNER, bietet der Band.
Emil, ein kleiner Junge, lebt mit seiner Mutter im Wald, mitten in der Natur. Als es Winter wird und sie in die Stadt gehen, ist dort für ihn alles neu und fremd. Kein gutes Gefühl, versteht ANDREA WANNER
Der Karttinger werde es recht sein, sagte Wollmann.
Nichts, sagte Nahstoll und winkte ab, kein Problem.
Farb hatte am Vormittag ein Blech Pflaumenkuchen gebacken und tat sich eine Schnitte auf.
Das Haus in der Vendée sei ihre Zuflucht, sagte Setzweyn, ihr Rückzugsort, und es sei absolut verständlich, daß sie peinlich genau achtgebe, wen sie als Besucher einlade.
Sie meide schon das geringste Licht von Öffentlichkeit, sagte Wollmann.
Schwierig, widersprach Nahstoll, ihr Verhalten sei aller Ehren wert.
Die Tage werden kürzer, da steht man gern auch mal wieder am Herd, ja, der Grünkohl macht in diesen Wochen von sich Reden, aber auf dem Speisezettel tauchen, je kälter es draußen wird, immer öfter auch Wildgerichte auf. Und davon bietet dieses Buch eine ganze Menge – findet BARBARA WEGMANN
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